Es gibt auf dem Markt Kugelsets (3 Boules) zu Preisen von 10,- bis 350,-€.
Die Frage: „Welche braucht man?“ lässt sich nicht so ganz einfach beantworten.
Es gibt Kugeln für Freizeitsport und Wettkampf.
Freizeitkugeln: liegen etwa bei 73mm Durchmesser und 700 Gramm Gewicht, wobei die Maße nicht genau, die Kugeln nicht ausbalanciert sind und keine definierte Metallhärte haben.
Wettkampfkugeln: unterliegen den strengen Anforderungen des internationalen Verbandes (F.I.P.J.P.) für Wettkampfkugeln. Sie müssen geprüft und zugelassen sein, einen Durchmesser zwischen 70,5 und 80 mm und ein Gewicht zwischen 650 und 800 Gramm haben.
Man kann auch mit billigen Set’s spielen.
Für das Spiel im Urlaub mit Freunden, ohne strenge Regeln reichen die aus. Klar das ist Massenware und gerne mal mit Sand gefüllt damit das Gewicht passt. Es ist vorgekommen, dass solche Kugeln innen verunreinigt waren und explodiert sind.
Deshalb sollte man, wenn man etwas ambitionierter spielen will, auf dem Markt angebotene Freizeitkugeln (Loisier) nehmen. Die kosten 40 bis 60 € pro 3-er-Set, sind innerhalb Toleranzen hergestellt und reichen für die Freizeit völlig aus.
Bei Wettkampfkugeln werden strengere Maßstäbe angelegt.
Das Logo Herstellers und Gewichtsangabe müssen auf den Kugeln eingraviert und immer lesbar sein. Durchmesser- und Gewichtsangaben müssen innerhalb enger Toleranzen sein.
Die Hersteller geben oft die Härte des Stahls in kg/mm an.
Das ist wichtig, weil der Dämpfungseffekt (Rebound) bei weichem Stahl geringer ist.
Dabei gilt 110 als weiche Kugel, 140 als harte Kugel. Zwischenwerte sind möglich.
Obut gibt heute nur noch weich und halbweich an. Neuerdings auch die Definition „Härte+“, ohne dabei genaueres zu erklären.
(Die Kugeln sollen durch eine spezielle Behandlung einen geringen Rebound haben)?
Für anspruchsvolle Spieler ist die Balance der Kugel (geringe Unwucht) wichtig.
Man darf sich aber nicht der Illusion hingeben, dass man mit einer teuren Kugel besser spielt. Unterschiede merken nur Experten.
Es gilt der alte Spruch: „Arm gerade – Kugel egal. Arm ungerade – Kugel egal“.
Gute Kugeln gibt es zwischen 100 und 200 €. Der Rest ist Übung und Präzision des Spielers.
Eine Kugel „verspringt“ manchmal, weil sie auf einen Stein oder eine Bodenunebenheit trifft.
Meistens verspringt sie aber, weil Armschwung oder Handhaltung falsch ist.
Zurück zur Überschrift: Welche Kugel?
Die Hersteller bieten inzwischen nicht mehr alle Kugeln in allen Größen und Gewichten an.
Bei vereinzelten Kugeln bekommt man aber immer noch alle Größen und Gewichte.
Auch sehr harte Kugeln (bis 145 kg/mm) gibt es.
Trend ist 71-75 mm Durchmesser mit 680- 730 Gramm.
Härte ist vorzugsweise weich bis halbweich entsprechend 110 bis 120kg/mm.
Angeboten werden Kugeln aus Carbonstahl und Edelstahl (Inox).
Welchen Durchmesser hat eine passende Kugel?
Generell: kleine Hände = kleine Kugel, große Hände= große Kugel. Die Kugel muss schlüssig, nicht zu fest in der Hand liegen. Tendenziell nimmt man kleinere Kugeln.
Die im Internet kursierenden Maßtabellen (Maß Handgelenkwurzel bis Mittelfingerspitze) sind nach meiner Meinung nicht korrekt. Sie empfehlen zu große Kugeln.
Danach müsste ich (große Hand 210mm) mit einer 76er Kugel spielen.
Ich benutze eine 74er. Den gleichen Trend beobachte ich bei meinen Mitspielern.
Wie schwer ist eine passende Kugel?
Tendenziell nimmt man leichtere Kugeln, weil es anstrengender ist ein langes Turnier mit schweren Kugeln zu spielen. Die Hand ermüdet früher.
Welche Härte hat eine passende Kugel?
Der momentane Trend geht zu weicheren Kugeln, weil der Rebound (Abpralleffekt) schwächer ist. Das macht sich auf sehr harten Böden etwas bemerkbar. Trotzdem darf man die Wirkung nicht überbewerten. Amateure merken den Unterschied kaum.
Gute Schießer nehmen gerne auch harte Kugeln. (Die getroffene Kugel springt weiter).
Und klar, weiche Kugeln nutzen schneller ab als harte!
Welches Material, Carbonstahl oder Inox ?
Das hängt von den Vorlieben des Spielers ab.
Inox hat einen angenehmen (warmen) Touch, fühlt sich in der Hand geschmeidiger an. Inox rostet nicht, ist pflegeleichter.
Carbonstahl wird im Gebrauch etwas rauer, hat einen kälteren Touch, und scheint etwas griffiger zu sein.
Die Kugeln müssen gepflegt werden, dürfen nicht feucht aufbewahrt werden (Rost).
Wichtig ist in jedem Fall ein kleiner Lappen, mit dem man die Kugeln auch beim Spiel sauber halten kann.
Woran erkenne ich meine Kugeln?
Zum Schluss noch die „Personalisierung“ der Kugeln.
Damit man die Kugeln besser auseinanderhalten/identifizieren kann werden sie gerne „personalisiert“.
Immer sind die „Produktionsdaten“ Logo des Herstellers, Gewichtsangabe und Seriennummer eingraviert.
MS-Petanque graviert noch eine Zahl für den Durchmesser und einen Buchstaben für Materialsorte ein.
Ansonsten sind die meisten Kugeln glatt.
Die Hersteller gravieren aber verschiedene Designs, Rillen, und Kurven ein. Neuerdings gibt es sogar farbige und farbig gepunktete Kugeln.
Darüber hinaus kann man auch Initialen oder Namen in die Oberfläche gravieren lassen, was viel Bouler machen.
Die Firma „La Boule Bleu – Rohfrisch“ aus Marseille bietet 35 Designs an.
Obut, MS-Petanque, Boulenciel, Toro-Petanque und La Franc haben verschiedene Designs im Angebot.
MS-Petanque hat Kugeln mit einem speziell resonanzdämpfenden Innenleben.
La Franc produziert in Thailand. Decathlon bezieht Kugeln von La Franc.
Die Auswahl ist groß, welche Kugeln man wählt muss jeder für sich entscheiden.